Obstbäume vor Frost schützen - effektive Tricks - myHOMEBOOK

2021-11-16 21:50:25 By : Mr. Eric Eric

Von Christian Glass | 6. Februar 2021, 15:41 Uhr

Frühblühende Bäume leiden, wenn der Winter wieder zuschlägt. Doch es gibt genial einfache Tricks, um Obstbäume und andere Pflanzen vor Frost zu schützen.

Die Natur kann rücksichtslos sein. Zum Beispiel, wenn sich die kalte Jahreszeit monatelang von ihrer milden Seite zeigt. Dadurch wagen Obstbäume wie Pfirsiche, Mandeln, Aprikosen oder Kirschen früher als sonst, ihre zarten Knospen auszutreiben. Die Vorfreude auf den nahenden Frühling – sie ist mit einem Schlag verflogen. Denn wieder einmal schlägt der Winter mit voller Wucht und Spätfrösten zu. Was dann zaghaft am Ast gedieh, überlebt die grausame Kälte nicht. Solche gefrorenen Blumen zu betrachten ist schmerzhaft. Noch schlimmer ist jedoch die mangelnde Ernte. Denn wo nichts blüht, wird auch nichts bestäubt und bringt keine Früchte hervor. Aber die gute Nachricht: Jeder Hobbygärtner kann mit einfachen Mitteln seine kälteempfindlichen Pflanzen und Obstbäume vor Frost schützen.

Ja, Sie haben richtig gelesen: Mit einem scheinbar paradoxen Trick lässt sich Mutter Natur überlisten. Indem Sie Obstbäume vor der frühen Blüte „kühlen“, können Sie sie vor Frost schützen. Aber das braucht das richtige Timing. Denn sobald sich die Blüten öffnen und gleichzeitig die Temperaturen sinken, ist es zu spät. Durch rechtzeitiges Abkühlen lassen sich die Knospen jedoch noch einige Zeit verzögern, idealerweise bis nach den letzten Frostnächten.

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Verteilen Sie Stroh, Mulch oder Kompost großzügig um den Baumstamm auf dem Baumrost. Dies schützt die Wurzeln vor aggressivem, nächtlichen Bodenfrost. Gleichzeitig kühlt die Schicht den Boden ab, bevor er sich aufgrund der zunehmenden Sonneneinstrahlung im Frühjahr erwärmt.

Um die Kühlwirkung zu erhöhen, wird auf die Südseite des Holzes eine stabile Matte aus Weidenzweigen, Stroh oder festem Vlies gelegt oder das Material am Baumstamm festgebunden. Der gespendete Schatten erweckt den Eindruck, dass es noch zu kalt zum Ausfahren ist. Außerdem können Sie Zweige von Nadelbäumen an den Ästen und der Baumkrone anbringen. Das schützende Nadelkleid spendet zudem Schatten, was den Kühleffekt verstärkt.

Im größten Obstanbaugebiet Nordeuropas, dem Alten Land südlich von Hamburg, ist der Trick ein alter Hut. Für manche Hobbygärtner bedeutet die „Frostschutzberegnung“ jedoch nichts. Um einen verheerenden Ernteausfall durch Frostschäden zu vermeiden, besprühen die Obstbauern ihre Bäume mit einem feinen Wasserstrahl. Und dann, wenn die Temperaturen unter minus vier Grad fallen. Denn von da an sind die geschlossenen Blüten der Kälte nicht mehr gewachsen. Sind die Blüten bereits geöffnet, beträgt die Toleranzgrenze Null.

Wenn das versprühte Wasser an Blättern, Knospen und Blüten gefriert, beginnt ein physikalischer Prozess. Bei der Umwandlung von einem flüssigen in einen festen Zustand entsteht Wärme. Dieses wiederum wird unter der Eisschicht gehalten, die Temperatur um die eisigen Knospen ist konstant Null. Dadurch entstehen keine Hartfrostschäden. Hobbygärtner können diese Methode bei alten und großen Obstbäumen anwenden und vor Frost schützen, wo Vlies und Strohmatten nicht mehr viel können.

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Bei vielen Hobbygärtnern läuten die Alarmglocken, wenn sie das gefürchtete Wort „Eisheilige“ hören. Darunter versteht man die Tage, die die letzte Nacht und Bodenfröste mit sich bringen können. Traditionell liegt der Zeitraum zwischen dem 11. und 15. Mai, kann sich aber jetzt etwas vor und zurück verschieben.

Wenn Sie Ihre kälteempfindlichen Pflanzen im Gartenbeet, Kübeln und Balkonkästen vor Spätfrost schützen möchten, können Sie dies mit einfachsten Mitteln tun. Ein umgedrehter Umzugskarton oder Eimer über den empfindlichen Pflanzen reicht aus. Bei einzelnen Pflanzen wirkt eine Papiertüte Wunder. Wo der Wind nicht zu stark ist, kann im Gartenbeet über den zu schützenden Pflanzen ein Wäscheständer aufgestellt werden. Darüber wird ein Gartenvlies oder einfach eine Decke befestigt.