Mario Balotelli: «Mein Ruf ist mir egal – wie man wirklich ist, wissen nur enge Freunde» - 20 Minuten

2022-09-03 09:48:19 By : Mr. Eric Zhou

Es ist der Spektakel-Transfer in der Schweiz: Der exzentrische Italiener Mario Balotelli spielt die nächsten zwei Jahre für den FC Sion. Um 14 Uhr wurde er vorgestellt.

Endlich ist er da! Gestern Nachmittag wurde Mario Balotelli (32) offiziell beim FC Sion vorgestellt. Rund 50 Journalistinnen und Journalisten versammelten sich im Medienraum des Stade de Tourbillon, um den Italiener mit ihren Fragen einzudecken. Die drängendste von allen: Weshalb wechselte der 36-fache Nationalspieler überhaupt in die Super League? «Ich bin in der Nähe meiner Heimat und man lebt gut in der Schweiz», erklärte Balotelli.

Zudem habe sich der Club, namentlich Sion-Sportchef Barthélémy Constantin, sehr um ihn bemüht. Ebenfalls eine Rolle gespielt haben dürfte, dass sein vierjähriger Sohn in Zürich lebt. Unter anderem habe ihm auch Gennaro Gattuso (44), der zwischen 2012 und 2013 als Spieler und Trainer im Wallis aktiv gewesen war, zum Wechsel nach Sion geraten.

Debüt gegen den FCB?

Vom Image des Skandal-Profis, das Balotelli über viele Jahre seiner Karriere prägte, war bei seiner Vorstellung nichts zu spüren. «Ich interessiere mich nicht für meinen Ruf», stellte er klar. Aus kleinen Fehlern, die er früher begangen habe, seien am Ende immer grosse Sachen daraus gemacht worden. «Die Leute, die mich kennen, wissen, wie ich wirklich bin.»

«Ich weiss nicht viel über den Schweizer Fussball, um ehrlich zu sein», gab der Stürmer zu. Er kenne zwar die Teams und Spieler, aber nicht die Art des Fussballs, der in der Super League gespielt würde. Einen ersten Eindruck könnte Balotelli aber bereits diesen Samstag erhalten, wenn der FCB im Wallis gastiert.

«Ich bin noch nicht ganz zu 100 Prozent fit», erklärte der 32-Jährige. «Zwar nicht für ein ganzes Spiel, aber für einige Minuten werde ich sicher bereit sein.» Während er am Morgen erstmals mit der Mannschaft mittrainiert hatte, schonte er sich am Nachmittag.

Die ganze Pressekonferenz gibt es unten zum Nachlesen.

Vielen Dank fürs dabei sein und noch einen schönen Nachmittag.

Die Medienkonferenz ist beendet, Balotelli wird am Samstag im Tourbillon womöglich sein Heim-Debüt gegen den FC Basel geben – man darf gespannt sein.

«Mein Ruf ist mir egal. Wie du wirklich bist, wissen diejenigen, die dich richtig kennen. Es wird viel berichtet in den Medien. Das ist mir egal.»

Kurze Info: Der Fischerhut, den Balotelli trägt, gibt es relativ günstig im Internet zu kaufen. Zwischen 40 und 50 Franken hat der Panter-Hut wohl gekostet. Vielleicht hat er aber auch ein Spezialmodell.

«Die Ruhe in der Schweiz ist aussergewöhnlich. Ich selber bin auch ruhig.»

«Ich hatte ein gutes Gefühl, was die Constantins betrifft, sonst wäre ich nicht hier.»

«Ich werde die Türe für das Nationalteam nicht schliessen. Aber jetzt denke ich nicht daran, ich will hier spielen und gewinnen. Als ich das letzte Mal nicht mitgenommen wurde, war ich wütend. Darum denke ich jetzt nicht daran.»

«Mir geht es gut hier in der Schweiz. Über die Festtage gehe ich nach Hause, aber jetzt bleibe ich hier, hier ist es ja nicht hässlich.»

«Ich spreche kein Deutsch. Mein Sohn lebt in Zürich, er spricht Deutsch. Ich versuche es zu lernen, aber es ist sehr schwierig.»

«Ich habe mit Gennaro Gattuso gesprochen, er hat den Club und die Verantwortlichen gelobt. Aber der Winter wird kalt, sagte er mir. Aber mach die Erfahrung, riet er mir.»

«Ich hatte einige gute Matches, ich weiss nicht, welches mein bestes war. Ich muss überlegen.»

«Ich nenne mich keinen Star, ich spiele nur Fussball.»

«Ich habe schon von Sion gehört, als ich klein war. Unser erstes Treffen war am 29. Juni.»

«Diesen Monat fühlte ich mich nicht gut, ich wollte weg. Aber ich hatte einen Vertrag, sie fühlten sich nicht respektiert. Es war nicht einfach.»

«Der Club hat sich gut mit mir in Verbindung gesetzt, sie haben sich bemüht, sie haben mich überzeugt.»

«Ich hoffe, wir werden etwas gewinnen, ich weiss, dass es nicht einfach wird, aber wir werden es versuchen.»

«Ja, das ist gut für mich, einen italienischen Coach zu haben. Ich habe keine Probleme mit Trainern. Aber das Verhältnis ist einfacher mit einem Italiener, aber ich kenne ihn nicht persönlich. Das erste Treffen war gut, ich mag seine Persönlichkeit.»

«Wir haben beschlossen, in der Schweiz nicht mehr über meinen türkischen Ex-Club zu sprechen. Ich hätte noch zwei Jahre Vertrag gehabt. Am Ende ist wichtig, dass ich hier bin.»

«Ich habe letzte Woche nicht trainiert in der Türkei, aber ich fühle mich gut. Ich kann am Samstag sicher einige Minuten spielen, aber nicht das ganze Spiel.»

«Ich habe lange nichts mehr gewonnen, wir wollen zusammen einen Titel holen.»