Der neueste Sommertrend: das entspannte Familienhostel

2021-11-22 13:14:21 By : Ms. Albee Tan

Beste Lage und Rundum-Verpflegung zu einem unschlagbaren Preis: Immer mehr Familien verbringen ihren Urlaub in Jugendherbergen. Über die Faszination dieser Art des Reisens und warum sie auch bei Senioren und Singles beliebt ist.

Immer mehr Familien verbringen ihren Sommerurlaub in einer Jugendherberge. Laut Deutschem Jugendherbergswerk (DJH) wurden 2020 rund 42 Prozent der Übernachtungen von Familien gebucht. Das liegt natürlich auch an der Corona-Pandemie und den fehlenden Klassen- und Gruppenaufenthalten: 2020 waren es 63 Prozent weniger Übernachtungen in Hostels bundesweit als im Vorjahr. Doch viele Familien haben die Unterkünfte im ersten Corona-Jahr für sich entdeckt und sind bei ihnen geblieben – weil sie begeistert sind. Diesen Sommer ist die Heringsdorfer Herberge zu 30 Prozent von Familien belegt, Gruppen sind aber wieder erlaubt.

Ein Grund dafür ist die hervorragende Lage der Häuser – und das zu einem Bruchteil des Preises, den die umliegenden Hotels und Ferienwohnungen verlangen. Wie die Jugendherberge Heringsdorf, die direkt am Strand liegt. Miriam Gedrose vom Deutschen Jugendherbergswerk Mecklenburg-Vorpommern eV nennt ihren Aufenthalt dort „Urlaub in der ersten Reihe im Ostseebad“. Und Susann S., Mutter der Drillinge. sagt: „Sonst könnten wir uns als sechsköpfige Familie nie einen Urlaub an diesem Ort auf Usedom leisten. Sechs von uns zahlten hier 20 Euro für das Abendessen. "

„Familien in Jugendherbergen liegen definitiv im Trend“, sagt Eckhard Rockstädt von der Jugendherberge Bremsdorfer Mühle in Brandenburg. „30 Familien werden nächstes Wochenende hier ankommen. Das gab es vor drei Jahren noch nicht. „Der Herbergsleiter der modernen Anlage im Naturpark Schlaubetal weiß: Neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis ist die kinderfreundliche Ausstattung der Herbergen für Familien interessant. Es gibt Familienzimmer mit eigenem WC und Dusche, Eltern schlafen in Doppelbetten und Kinder in Etagenbetten. Auch die Bremsdorfer Mühle ist als besonders familienfreundlich zertifiziert. „Wir haben ein extra Spielzimmer für Kleinkinder. Außerdem verleihen wir Babyphone, Töpfchen, Flaschenwärmer, Wickelauflagen und Windeleimer“, sagt Rockstädt. "Das müssen die Eltern nicht mitbringen."

Wir wollten eine Jugendherberge ausprobieren und dachten uns: Entweder machen wir das danach nie wieder – oder für immer!

Außerdem lockt die Rundum-Verpflegung: Frühstück ist in allen Hostels inklusive, Halb- oder Vollpension buchbar, auch Lunchpakete zum Mitnehmen sind möglich. „Damit Mama in den Urlaub fahren und sich an den Tisch setzen kann“, erklärt Nancy S., 41, mit einem breiten Grinsen, die ihrem Mann Sven, 50, und den Kindern Maya, 18, und Gustav, 10, nahe steht von Cottbus zur Jugendherberge Heringsdorf gefahren. „Ein Hostel vereint das Beste aus einem Hotel und einem Ferienhaus“, sagt Drillingsmutter Susann Schröder. "Ich muss nicht kochen oder putzen, aber ich bin so entspannt wie in einer Ferienwohnung."

Ich habe durch Bekannte von der Herberge erfahren. Jetzt haben wir schon für nächstes Jahr gebucht. Toll ist auch: Mein Sohn hat auf Anhieb Freunde gefunden.

Und dann das Gemeinschaftsgefühl. Viele Familien schließen am ersten Tag Freundschaften und werden unzertrennlich. Das weiß auch Kerstin Tiedemann, Direktorin der Dresdener Jugendherberge „Rudi Arndt“, die zu DDR-Zeiten die meistbesuchte Jugendherberge Sachsens war. Sie weiß: „Der Kontakt zwischen den Gästen ist hier ganz anders.“ Neben Familien besuchen auch viele ältere Gäste und Singles ihr Hostel für einen Städtetrip. Gegen Aufpreis können Sie Einzelzimmer buchen. „Das wollen aber viele gar nicht“, sagt Tiedemann. „Dann teilt sich ein Rentner sein Zimmer mit einem japanischen Austauschstudenten und beide sind glücklich. In einer Jugendherberge bleibt niemand einsam. „Auch Angela W., 58, und Wolfgang R., 58, schätzen das Miteinander von Alt und Jung in der Jugendherberge Heringsdorf. Die Fahrradfans aus Gera machen seit Jahren Halt in Hostels. Und so stört es sie nicht, wenn neben ihnen eine Gruppe von zwanzig jungen Berlinern barfuß am Tisch sitzt.

„In Herbergen ist natürlich alles etwas einfacher“, erklärt Miriam Gedrose vom Deutschen Jugendherbergswerk Mecklenburg-Vorpommern, „aber auch pragmatischer, humaner.“ Und so bekommen Eltern in Heringsdorf auch um zehn Uhr abends einen Flaschenwärmer, wenn ihr Baby weint. Getreu dem Motto der Jugendherbergen: „Bei uns sind Kinder keine Accessoires, sie sind die Hauptfiguren.“

Wir schätzen das ungezwungene und entspannte Miteinander von Alt und Jung.

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