Umfrage zum Aufhängen der Weihnachtsbeleuchtung in St.Gallen

2022-09-24 13:23:31 By : Mr. David Chang

Zurzeit sorgt die Weihnachtsbeleuchtung «Aller Stern» für Furore. Am Donnerstag gab der Stadtrat bekannt, dass die Beleuchtung trotz der angekündigten Energiesparmassnahmen aufgehängt wird. Das sagen die St.Gallerinnen und St.Galler dazu.

Die Weihnachtsbeleuchtung «Aller Stern» wird auch in diesem Advent aufgehängt und ans Stromnetz angeschlossen. Das hat der St.Galler Stadtrat am Donnerstag entschieden. Trotz drohenden Strommangels. Der Stadtrat will der coronageplagten Bevölkerung Besinnlichkeit bieten. Gleichzeitig appelliert er, daheim sei auf das Aufhängen elektrischer Weihnachts­dekoration zu verzichten, und die Detaillisten ruft er dazu auf, nach Ladenschluss die Schaufenster nicht mehr zu beleuchten. Eine Strassenumfrage in der Innenstadt zeigt: Das Thema ist kontrovers. Die einen halten den Entscheid des Stadtrats für einen Witz. Für andere gehören die Sterne einfach zum Weihnachtsfest in St.Gallen dazu.

«Ich sehe, dass die Beleuchtung trotz allem ein grosses Bedürfnis der Leute ist. Aber wir müssen auch Grenzen setzen. So bin ich für Sparmassnahmen im Bereich Energie. Selbst nutzen wir zu Hause Solarenergie und Fernwärme. Zudem ist das Haus frei von Öl. Auch das Thermometer steigt bei uns nicht über 19 Grad.»

«Das ganze Energiethema ist zurzeit sehr kontrovers. Ich finde schon, dass die Stadt als Vorbild vorangehen sollte. Dementsprechend ist Stromsparen sinnvoll. Ich verstehe aber auch die andere Seite. Das Wichtigste ist es, einen Mittelweg zu finden, bei dem sich beide Parteien entgegenkommen. Deswegen dusche ich weniger lang.»

«Ich finde es nicht gut, dass die Beleuchtung aufgehängt wird. Da könnte man doch den Strom auch sparen. Vor allem hätte ich zuerst zum Beispiel bei der Olma geschaut. Die verbraucht auch viel Strom. Wenn es im Winter kalt wird, dürfen wir eine Decke mit in die Schule nehmen. Um es zu Hause warm zu haben, kuschle ich mit meinem Hund.»

«Persönlich finde ich die Weihnachtsbeleuchtung schön. Es ist schön für die Kinder. Und weil es eine Tradition ist, verstehe ich auch den Unmut, wenn die Beleuchtung ausfallen würde. Man sollte sie aber energieeffizienter machen. Da ich in meiner Wohnung kältere Temperaturen bevorzuge, treffen mich die Energiesparvorgaben nicht sehr stark.»

«Die Weihnachtsbeleuchtung gefällt mir sehr und ich freue mich auch darauf. Doch auch ich finde, dass man einen Kompromiss eingehen könnte. Weniger lang die Lichter brennen lassen. Zu Hause achte ich auf meinen Energiekonsum. Deswegen habe ich meinen Tiefkühler abgeschaltet. Und achte darauf, weniger den Tumbler zu gebrauchen.»

«Man soll die Weihnachtsbeleuchtung aufhängen, aber nur mit begrenzter Leuchtdauer. Denn die festliche Atmosphäre ist schön zu geniessen. Um Strom zu Hause zu sparen, achte ich darauf, immer und überall das Licht zu löschen. Ansonsten habe ich schon vor der Krise auf meinen Energieverbrauch geachtet.»

«Die Beleuchtung ist etwas vom Ersten, das wir abschalten können. Andererseits gehört die Beleuchtung einfach zum Weihnachtsfest in St.Gallen. Der Stadtrat hätte aber nicht schon jetzt entscheiden müssen. Grundsätzlich ist es doch so: Je schwerwiegender die Krise ist, desto mehr muss man verzichten.»

«Als ich vom Entscheid des Stadtrates erfuhr, dachte ich, was für ein Witz. Zu Hause sollen wir sparen und verzichten und gleichzeitig stellt die Stadt die Beleuchtung ein. Weihnachtsstimmung kann auch anders gehen. Die Temperatur in den öffentlichen Gebäuden zu senken, finde ich eine sinnvolle Idee.»

«Ich finde das einen Haufen Scheisse. Wenn man Energie sparen will, dann sollte an allen Ecken gespart werden. Und zwar so, dass nicht nur die kleinen Leute dafür zahlen. Wenn es ums Sparen geht, dann wird meist zuerst bei den Armen gespart. Müssen sich die Reichen mal am Riemen reissen, drehen sie gleich am Rad.»

«Ohne die Weihnachtsbeleuchtung ist die Innenstadt grau. Mir gefällt sie gut. Ver­stehe aber auch, dass sie viel Strom verbraucht. Grundsätzlich finde ich es schön, dass wir die Beleuchtung haben. Denn ohne wäre es ein dunkler Winter. Um selbst zu sparen, heizen wir zu Hause erst ab Oktober und um ein Grad weniger als zuvor.»

«Die Lösung des Stadtrats ist sicher nicht optimal. Man muss aber beide Seiten sehen. Zum einen lenkt eine Beleuchtung von Negativem ab und hilft den Leuten, sich zu entspannen. Andererseits ist Energiesparen in dieser Krisenzeit wichtig. Die Stadt sollte einen Kompromiss eingehen und die Beleuchtung weniger lang laufen lassen.»

Alle müssen Sparen und wenn aufgerufen wird auf Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten geht es auch die Städte was an. Um es mit aller Deutlichkeit zu sagen die Systemrelevante Infrastruktur zum Beispiel der Tunnel der Stadtautobahn ist nicht ohne erheblichen Aufwand vom Stromnetz zu entkoppeln und separat zu versorgen. Die allerwichtigsten Einrichtungen wie Spitäler Feuerwehr haben zum Glück schon vorgesorgt.